Warum ich, Doktor?

Wenn ein Patient mit einer schwierigen Diagnose kommt, ist die erste Frage, die er oft stellt: „Warum ich, Doktor?“ Kein noch so gutes Argument oder Erklärung scheint eine akzeptable Antwort zu liefern. Die Ironie hier ist, dass der Weg zur Heilung auf der anderen Seite dieser Frage liegt.

Erst wenn wir über das „Warum“ hinausgehen, befreien wir uns, um verschiedene Behandlungsoptionen zu erkunden, die nötige Energie zurückzugewinnen, um den Prozess zu überstehen, und uns wieder mit Familie und Freunden zu verbinden, um Unterstützung in schwierigen Zeiten zu erhalten.

Die Wahrheit ist, dass wir nicht wissen, warum jemand eine Krankheit entwickelt oder warum schwierige Situationen einer Person widerfahren und nicht einer anderen. Dieses kosmische Mysterium ist etwas, das wir vielleicht nie vollständig verstehen werden.

Aber eine einfache, aber kraftvolle Perspektivänderung kann uns helfen, mit diesen Umständen umzugehen und die Möglichkeit zu erhöhen, erfolgreich daraus hervorzugehen. Ich nenne es: „Handle so, als hättest du dein Leben gewählt.“

Wenn wir leben, als hätten wir jede Erfahrung selbst gewählt, beginnen wir uns mehr mit dem Leben im Einklang zu fühlen, weniger wie Opfer der Umstände und mehr wie Teilnehmer an einer größeren Erzählung. Wir gewinnen unser Gefühl der Selbstbestimmung zurück und den mentalen Raum, um zu reagieren, anstatt nur zu reagieren.

Die Fähigkeit, dies zu tun, liegt auch im Verständnis, wie Karma funktioniert und unsere eigene Rolle in unserem Leiden zu erkennen. Bewusstsein ist der Schlüssel, um diese zu identifizieren und den Kreislauf zu durchbrechen. Das Wirken von Karma ist größer, tiefer und komplexer, als es ein logischer Verstand begreifen kann. Der erste Schritt besteht darin, unsere eigenen Grenzen zu respektieren und anzuerkennen.

Die Gesetze von Karma sind nicht singulär. Es ist nicht so einfach, wie zu fragen: „Ich bin ein guter Mensch, warum passiert das mir?“ In jeder Situation interagiert das Karma einer Person mit vielen anderen Karmas. Was sich in der Realität entfaltet, ist eine Interaktion vieler Karmas – einschließlich deines eigenen, des Karmas anderer Menschen, des Systems, mit dem du interagierst, der Nation, in der du dich befindest, und der karmischen Last des Planeten.

Die Weisheit liegt nicht darin, unser eigenes Karma zu hinterfragen oder zu analysieren, sondern darin, zu lernen, durch das Leben zu navigieren, während wir uns der karmischen Gesetze in Aktion bewusst sind. Unsere Gedanken, Gewohnheiten und sogar die Herausforderungen, denen wir in Gesundheit, Beziehungen oder Karriere begegnen, sind tief mit bestimmten karmischen Mustern verbunden. Krankheiten, wiederkehrende Kämpfe und die Menschen, die wir in unser Leben ziehen, sind nicht zufällig, sondern Spiegelbilder von Gedanken, Überzeugungen und ungelösten Energien.

Unser äußeres Leben ist ein Spiegelbild unseres inneren Lebens.

Wenn wir verstehen, warum sich bestimmte Muster wiederholen, haben wir die Möglichkeit, uns bewusst aus Zyklen zu befreien, die uns nicht mehr dienen, und einen erfüllenderen Weg nach vorne zu schaffen.

Hier sind einige Praktiken, die dir auf diesem Weg helfen können. Denke daran, dass dies kein 7-Schritte-Plan zum Erfolg ist, sondern eher eine Lebensweise, die auf der Ebene des Kerns verinnerlicht werden muss.

Verlangsame dich: Trete aus dem Hamsterrad heraus. Verlangsamung schafft Raum für Bewusstsein, das dir hilft, wirklich zu bemerken, welche Muster dich gefangen halten.

Lass los, das Bedürfnis zu haben, alles zu verstehen: Vielleicht ist es Karma, vielleicht auch nicht. Was wirst du damit tun? Sei dir deiner eigenen Rolle in deinem Leben bewusst und ändere alles, was du ändern kannst, und lasse das Universum/Gott/Die Höhere Macht den Rest erledigen. Übergib dich vollständig UND sei bereit, dein Bestes zu geben.

Öffne deinen Geist: Das Leben wird durch Leben gelernt. Du bekommst nicht alle Antworten zuerst und fängst dann an zu leben. Nimm es Schritt für Schritt und genieße den Prozess.

Die Weisheit der Vergebung: Vergebung ist für dich selbst, nicht zum Nutzen eines anderen. Vergebung bedeutet nicht, anderen zu erlauben, uns immer wieder zu verletzen. Es geht darum, stärkere Grenzen zu setzen, ehrlich unsere eigene Rolle zu betrachten und die andere Person sanft aus unserem Leben und Geist zu entlassen, indem wir ihr vergeben.

Die Weisheit des Gebets: Verbinde dich mit der Höheren Macht, an die du glaubst. Übergib dich vollständig und bete, bitte um Hilfe. Es muss kein aufwändiges Ritual

Dr Vignesh